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Allgemein

Saphir Cluster
Mogok / Myanmar *
Wegen ihrer schönen Farben, ihrer Härte und Transparenz gehören Saphire seit Jahrtausenden zu den wertvollsten Edelsteinen. Sie bestehen aus dem Mineral Korund, dem zweithärtesten Mineral nach Diamant. Korund ist kristallines Aluminiumoxid. Hoher Druck und große Hitze in der Tiefe der Erde ließ das Mineral hier und da zu Edelsteinen kristallisieren. Die Anwesenheit von anderen Elementen wie Eisen oder Chrom bewirkt unterschiedliche Farben des Saphirs. Chrom verursacht eine rote Färbung des Korundes, dann Rubin genannt. Alle anderen Farben des Korundes zählt man zu den Saphiren.

* Foto mit freundlicher Erlaubnis von © www.irocks.com, Dr. Robert Lavinsky.

Geschichte

Der Name "Saphir" hat seinen Ursprung im lateinischen "Sapphirus" bzw. im griechischen "Sappheiros", was beides "blau" bedeutet. Die ältesten Funde stammen schon aus vorgeschichtlicher Zeit aus Sri Lanka. Seit 800 v. Chr. werden Saphire als Edelsteine angesehen. Blaue Saphire wurden in vielen Religionen als heilige Steine angesehen, sicher auch wegen ihrer blauen Farbe, in der man den Himmel wiederfinden kann.

Adlige bevorzugten blaue Saphire als Schutz gegen Gefahren. In die britischen Kronjuwelen wurden viele blaue Saphire eingearbeitet. Schon König Salomo trug einen Saphir-Ring, und in moderner Zeit schenkte Prinz Charles seiner Prinzessin Diana einen Saphir-Ring zur Verlobung. In historischen Zeiten hatte blauer Saphir oft eine enge Beziehung zu Heiligem, Göttlichem und war der bevorzugte Stein in kirchlichen Ringen. Er sollte seinem Besitzer Glück bringen, vor Krankheit schützen, Reisende beschützen, Frieden bewahren, Freude, Weisheit und Wohlstand bringen. Im 18. Jahrhundert dachte man noch, dass ein Saphir seine Farbe ändern würde, wenn die Ehefrau untreu war.

Die besten Saphire stammten aus Kaschmir (das Grenzgebiet zwischen Indien, Pakistan und China). Im Jahre 1881 wurden sie von zwei Jägern entdeckt, nach einem Bergrutsch oberhalb des Dorfes Sumjam, auf einer Höhe von über 4.800 m. Danach fanden Einheimische dort noch viele weitere hervorragende und große Saphire.

Entstehung und Lagerstätten

Sagyin Berge
/ Myanmar *
Inn Gaung Minengebiet
/ Myanmar *
Korund ist eigentlich farbloses Aluminiumoxid. Die blaue Farbe wird durch Spuren von Titan und Eisen verursacht, das im Kristallgitter eingebaut ist. Saphir-Rohsteine sind im Allgemeinen größer und häufiger als Rubine. Man findet Saphire meistens als abgerollte Kristalle in alluvialen Ablagerungen von Flüssen und Bächen, durch Erosion (Einwirkung von Regen, Frost, Wind, pflanzlichen Säuren etc.) freigelegt und vom Regen in die Täler gespült. Die rohen, abgerollten Kristalle sehen aus wie winzige Fässer. Saphire und Rubine findet man häufig zusammen in Fluss-Sedimenten aber auch im festen Felsgestein.

Wertvolle Saphire findet man in Australien, Brasilien, Indien, Kambodscha, Kenia, Madagaskar, Malawi, Myanmar, Nigeria, Sri Lanka, Tansania, Thailand, USA, Vietnam und Zimbabwe.
* Foto mit freundlicher Erlaubnis von © www.ruby-sapphire.com, Richard W. Hughes.

Farbe und Qualität

Neben der normalen blauen Farbe können Saphire noch eine Anzahl anderer Farben haben ("fancy colors"): weiß, gelb, orange ("Padparadscha"), rosa, violett und grün, alle auch noch in diversen Farbvarianten.
Die Farbe eines Saphirs ist das wichtigste Qualitätskriterium. Die meist gesuchte Farbe ist ein intensives, reiches, volles Blau, das sowohl in künstlichem als auch natürlichem Licht stets blau bleibt. Je nach Fundort variiert die Intensität der Farbe. Kenner sehen das samtige "Kaschmirblau" als schönste und wertvollste Farbe an: ein intensives Blau mit dem Hauch eines sehr zarten Violetts und einem feinen, seidigen Glanz.

Der Wert eines Steines hängt von der Größe, der Farbe, der Transparenz und dem Fundort ab. Neben den Kaschmirsteinen werden Saphire aus Myanmar und Sri Lanka am höchsten bewertet. Heute sind zertifizierte, unbehandelte Steine mit einer schönen Farbe am gesuchtesten. Top Steine bleiben selten.

Sternsaphire mit einer guten Farbe und Saphire mit einem deutlichen Farbwechsel sind ebenfalls sehr gesucht. Sternsaphire haben einen seidigen Glanz, der von winzigen, eingelagerten Rutilnadeln verursacht wird. Der helle Stern erscheint auf der Oberfläche eines als Cabochon geschliffenen Sternsaphires. Der Stern hat üblicherweise sechs Strahlen, manchmal auch zwölf. Wenn man den Cabochon unter einer punktförmigen Lichtquelle (z.B. die Sonne) bewegt, wandert der Stern über die Oberfläche. Der Wert eines Sternsaphires hängt ab von der Farbe, der Transparenz und dem Stern an sich: seine Strahlen sollten die gesamte Oberfläche bedecken, scharf begrenzt und eng sein und das Zentrum des Sternes in der Mitte der Oberfläche liegen.

Einschlüsse (die immer auch die Echtheit eines Steines untermauern) sollten keinen störenden Einfluss auf die Transparenz eines Steines haben oder durch die obere Facette ("Tafel") sichtbar sein.
Der Schliff ist auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Nur ein perfekter Schliff kann die Schönheit eines Steines noch weiter betonen. Ein schlechter Schliff verringert den Wert eines Steines.


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